Donnerstag, 23. Februar 2012

Tropenfieber

Ich bekam heute Morgen um ca. 2 Uhr eine Funktour zur Notaufnahme im UKE. Ich solle mich am Stützpunkt 2 melden. Stützpunkt hätte ich jetzt beim Bundeswehrkrankenhaus verstanden, aber im UKE dann doch etwas unpassend. Eine ca. 40 jährige Frau mit 2 großen Taschen war zu befördern. Das Fahrziel war hinter der Elbe ( Neugraben ) und somit 27 Kilometer entfernt sagte das Navi. Ich freute mich innerlich, da um die Uhrzeit eh nichts los ist.
Sie legte gleich los und bezeichnete das UKE als " Saftladen ". Sie ist gestern aus den Tropen gekommen und hatte starkes Fieber. Auf meine Nachfrage sagte sie Vietnam. Ich dachte die Tropen sind nur in Südamerika, aber sicher war ich mir nicht, deshalb die Nachfrage. Man lernt ja nie aus.
Es ist ein tolles Urlaubsland erzählte sie weiter, da sie mein Interesse merkte.
Sie hat einen Notarztwagen gerufen, nachdem sie zu Hause war und es ihr weiterhin sehr schlecht ging. Dieser hat dann die Fahrt verweigert und es kam ein weiterer Notarztwagen mit maskierten Sanitätern. Damit meint sie diese Schutzanzüge, um die Sanis vor Ansteckung zu schützen. Anstatt sie ins Tropeninstitut zu fahren, ging es ins UKE. 8 Stunden Untersuchung und sehr viel Wartezeit später wurde sie entlassen. Nach 2 Stunden am Tropf, soll das Fieber zurückgegangen sein. Sie soll trotzdem sofort heute Morgen im Tropeninstitut erscheinen.
Ich schaltete die Lüftung 2 Stufen höher ( sie hat stark gehustet ) und mir wurde ganz anders. Fahre ich hier eine extrem kranke Frau ???
Warum fährt man sie nicht gleich in die Tropenklinik ? Genau das hat sie auch nicht verstanden.
Sie sei in Vietnam noch von einem Hund gebissen worden fügte sie hinzu. Da kann ja alles sein an Krankheiten ( Tollwut, Malaria, Tropenfieber usw. ). Die Untersuchungsergebnisse würden dann heute im laufe des Tages auch vorliegen. Dann Taxi bestellen und weg mit dem Patienten. Die Taschen hat sie auch umsonst mitgenommen.
Was ist, wenn sich heute zeigt, das sie schwer krank ist ? Ich mag nicht daran denken, mache es aber natürlich.

Eine Anmerkung meines Untermieters, der bei G.A.R.D arbeitet. Im UKE befindet sich eine Abteilung, die zu der Tropenklinik gehört. Das wußte ich nicht.




Eben noch eine Vorbestellung im Funk Bereich Barmbeker Strasse: Zum vorbestellten Zeitpunkt wollte ich klingeln gehen. Die hübsche Dame stand aber schon an der Haustür und rief Hallo, können sie meinen Koffer tragen. Ich liebe uralte Damenkoffer, die man nicht ziehen kann. Diese sind auch immer schön schwer und der Weg war weit zum Taxi. Tja, Hausnummer 23H sagt wohl alles. Am Taxi angekommen telefonierte sie und streitete sich wohl mit der Gesprächspartnerin. Sie meckerte das kostet Geld hier jetzt noch zu warten auf dich. Sie sagte dann zu mir, das noch eine Freundin kommt und diese sucht einen Parkplatz. Sie sei immer zu spät und es würde nerven ständig auf sie warten zu müssen. Sie kennt meine Freundin nicht... Die andere Dame würde dann die Wartezeit bezahlen meinte sie. Nun, das Taxameter war allerdings die ganze Zeit noch ausgeschaltet, was ich dann geändert habe. Sie saß längst beim telefonieren im Taxi und ich stand im Regen am Kofferraum. Ca. 5 Minuten später konnte es losgehen zum Flughafen. Dame Nr. 2 war noch hübscher und meckerte, warum Dame Nr. 1 kein Hansa Taxi 211211 bestellt hat. Wir fahren doch immer mit Hansa Taxi sagte sie und Dame Nr. 1 sagte dort war besetzt. Dann sagte sie, aber dieser nette Fahrer hat erst ganz spät das Gerät angeschaltet. Man sitzt hier gut und das ist ein schönes Auto sagte Dame Nr. 2. Dann laß uns in Zukunft Taxi Hamburg 666666 bestellen sagte Dame Nr. 1.
So gewinnt man Kunden, nur war ich mit den 30 Cent Trinkgeld nicht wirklich zufrieden. Das die Damen Geld hatten war nicht zu übersehen, aber so ist das bei den Reichen und Schönen.




Eine alte Geschichte ist mir eingefallen, da ich bei der Tropenfieber Frau kurz daran gedacht habe diese rauszusetzen. Ich hatte natürlich Angst um meine Gesundheit und ich finde es unglaublich, was mir Krankenhäuser teilweise an Fahrgästen zumuten. Ich mußte einmal eine junge Frau mit Beinbruch in den 5ten Stock hochschleppen ( natürlich auch Nachts ). Sie hätte es alleine nicht geschafft und ich bekam keinen Cent dafür. Einfach ausladen und weg, soetwas kann ich nicht.
Einmal habe ich wirklich eine Person rausgeschmissen. Ich stand an einem Posten auf der Reeperbahn und ein junger Mann stieg ein. Das Fahrziel war Bergedorf, was mich erfreute. Nach ca. einem Kilometer ließ er Luft im Analbereich lautstark ab. Das fand er unheimlich lustig und lachte herzhaft. Trotz meiner sofortigen Fensteröffnung, war es kaum zu ertragen. Ca. 2 Kilometer weiter das Gleiche und ich forderte ihn auf, dies dann doch bitte zu unterlassen. Kurz darauf lachte er wieder und ein unerträglicher Gestank machte sich breit. Mich nicht zu übergeben war wirklich sehr schwierig und meine Würgereize / Husten kaum zu kontrollieren. Ich hielt mitten auf der B5 auf dem Standstreifen, ging ums Taxi herum und zog ihn aus dem Wagen. Eigentlich gefährlich, da er kaum gerade gehen konnte. Es ging aber nicht anders, sonst hätte ich das Taxi vollgespuckt. Ich machte mir zwar Vorwürfe, von wegen was ist wenn er überfahren wird ? Nur das angemessene Verhalten gegenüber Taxifahrern kann man einigen Menschen wohl anders nicht beibringen. Fehltour verbucht und weiter...

1 Kommentar:

  1. Das UKE hat schon einige Jahre einen sehr schlechten Ruf bei mir und es bestätigt sich immer wieder. Unverantwortlich eine Frau, von der man nicht weiss welche evtl. ansteckende Krankheit dahintersteckt, mit einem Taxi befördern zu lassen.Wenn schon Sanitäter in Schutzanzügen kommen......Ich mag gar nicht weiter denken.......Unglaublich!!!

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